Dienstag, 20. März 2012

renovierung im dunklen ...

Heute bleibt das cafe geschlossen,
denn ich renoviere …

oder um es so zu sagen:
ich habe damit angefangen,
doch so nach dem 14ten nagel und der 6ten Zierleiste,
welche ich mit der wand verband,
begann mein nachbar ebenfalls an zu klopfen,
was entweder ein deutliches zeichen dafür ist das er grade lust hat bilder aufzuhängen,
und dies mit genau drei schlägen hinbekommt,
oder seine ruhe haben will,
abends um 20.30 …

wie passend,
dachte ich mir,
und schloss mich in meine kammer in der dunkelsten ecke ein,
damit die schwärze meiner ohnehin schlechten laune sich dort nach herzenslust mit bekannten und weniger bekannten schatten austoben kann ...
doch auch diesmal machte ich die rechnung ohne den wirt,
da mein nachbar in seiner wohnung redet ...
ja,
er telefoniert,
oder führt selbstgespräche,
what ever,
jedenfalls schafft er es die musik aus meinen boxen zu übertönen,
und das nicht zum ersten male …
seufts …

mein anker murrt,
und ich auch,
öffne also die tür der kammer und trete,
feste auf,
hinter dem tresen,
schnappe mir ein glass und rote flüssigkeit,
vermähle beide und schaue ihn mir an,
wie er sich schmollend in die nächste ecke verkriecht,
dunkle gewitterwolken beschwört,
welche sich über MEINEM kopf entladen,
danke …

der anker schaut mich vorwurfsvoll an
und ich schaue weg,
auf meine schuhe …

danke für diesen tag denke ich,
danke auch für den anruf,
die stimme auf meiner mailbox,
welche quäkend eine terminverschiebung durchgab,
auf den ich schon lange schon warte,
und ich dachte an einen holzhammer,
und nägel,
nur für wen ???

so langsam werden meine schuhe uninteressant,
auch diese kleine delle im boden kann mich nicht lange faszinieren,
und so wandert mein blick geistesabwesend herum,
über den tresen,
zu dem kleinen kühlregal indem heute mal kein kuchen ruht,
der mit frischen tüchern zugedeckten kaffemaschine,
zu den kleinen tischen,
der wand,
auf denen die letzten sonnenstrahlen vor stunden tanzten …

ich stehe hier,
beobachtet,
und will am liebsten laut schreien,
„ich hasse dich und fühle mich ungerecht behandelt“,
denn nicht einmal zwei stunden brauchte es,
bis all meine gute laune,
die ganze positive energie welche ich in dem kurzen wochenende aufsog,
wie eine ertrinkende den nächsten strand,
wochenende für wochenende,
dahin war ...

ich fühle mich immer noch beobachtet,
blicke kurz und unmerklich über meine schulter,
in die ecke,
und er blickt stechend zurück ...

ein blinzeln,
es war nur ein blinzeln,
versuche ich mich zu beruhigen ...

also gut denke ich mir,
eine zigarette drehend,
auf das sofa setzend,
im halblicht der strassenlaternen welche nun hineinblicken,
sich auf den kerzenstummel auf dem tisch vor mir werfen und mich abwartend anschauen ...

ja,
euch macht das warten wenig aus,
ihr seid keine katzenhaften wesen,
habt geduld und vielleicht sogar zuversicht,
doch ich warte schon recht lange und werde langsam unruhig,
mürbe ...

also resümiere ich nochmal,
manchmal,
macht dies sinn …

fünf jahre bin ich schon im norden,
und habe in den letzten eineinhalb jahren mein sparpensum monat für monat erfüllt,
mache einen job der mir nichts bedeutet,
beisse mich durch den tag,
den monat,
das jahr,
mit einem äusseren welches mir das leben schwer macht,
mit einem gemüt,
welches viel zu anfällig für äussere einflüsse ist,
und denke nur noch an das noch nicht feste datum,
irgendwann innerhalb eines jahres,
welches mich etwas befreien wird,
ncht von mir,
aber zu einem wesentlichen teil von blicken,
welche mich zum teil sehr stören ...

durchhalten,
flüster ich in gedanken,
nur noch ein jahr,
maximal,
und merke das sich etwas schweres neben mir in das sofa drückt,
was vorhin noch in der ecke stand,
und mir nun freundlich zublickt,
während ich den kerzenstummel befeuer,
und dieser mein antlitz erleucht ...

mein anker schert sich nicht um mein äusseres,
meine freunde auch nicht …

mfg,
e

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